Rundgang: Petersplatz, Peterskirche, Vatikanische Museen und Engelsburg



Der Vatikan ist ein eigener Staat im Herzen Roms. Sein Machtgefüge basiert auf einer viele Jahrhunderte zurückreichenden Geschichte. Sein Territorium war bereits im antiken Rom mit einer Rennbahn von Kaiser Caligula und Nero bebaut. Später wurde es für verschiedene Zwecke, beispielweise für Kulthandlungen und als Markt genutzt, bevor im Mittelalter hier der erste Vatikanstaat entstand, welcher bis zum Jahre 1870 den größten Teil Mittelitaliens umfasste.

Heute besitzt der Vatikan lediglich eine Fläche von knapp einem halben km². Das Gebiet des Vatikans ist fast durchgehend mit einer grossen Mauer versehen und umfasst jene Gebietsgrenzen, welche diesem Staate aufgrund der Lateranverträge im Jahre 1929 zugewiesen worden sind.

Neben dem Petersplatz mit den berühmten Kolonnaden, dem Petersdom und den Vatikanischen Museen befinden sich auf dem Gebiet des Vatikanstaates Bank, Post, Zeitung, Radiosender und sogar ein eigener Bahnhof.

Die in historisch anmutenden Roben gekleidete Schutztruppe des Vatikans nennt man die Schweizergarde. Die Uniformen gehen auf einen über zweihundert Jahre alten Entwurf Michelangelos zurück. Sie spiegeln mit den Farbenstreifen in Gelb, Rot und Blau die Farben der Medici-Päpste. Sicher zählen die Schweizer Gardisten zu den beliebtesten Fotomotiven der Touristen. Sie finden ihre Posten an allen Eingängen zum Vatikan.

Den Petersplatz im Herzen Roms, dessen Erscheinungsbild durch den Petersdom (Basilica die San Pietro), die Vatikanischen Museen (Musei Vaticani) sowie die Kolonnaden bestimmt werden, zählt zu den unumstrittenen Highlights der Stadt. Er ist Teil des Vatikanstaates.

Man muss den Petersplatz als beeindruckendes architektonisches Ensemble besucht haben, um wirklich in Rom gewesen zu sein. Beim Betreten dieses Platzes wird aber nicht gleich klar, wie gross seine Fläche tatsächlich ist. Die Dimensionen der gewaltigen, in ellyptischer Form platzierten Kolonnaden mit dem gewaltigen Brunnen und dem Obelisken in der Mitte, erschliessen sich erst nach einiger Betrachtungszeit.

Der ovale Petersplatz besitzt Masse von 340,00m x 240,00m. Er wird von gewaltigen Kolonnaden umgeben. Diese bestehen aus je vier Säulenreihen mit insgesamt 284 Säulen. Die überdachten Kolonnaden tragen wunderbare Skulpturen von insgesamt 140 Heiligen.

Nehmen Sie sich Zeit! Verweilen Sie unter den bedachten Kolonnaden und bestaunen Sie die Pracht und Groszügigkeit dieses weltberühmten Platzes, welcher auf einen genialen Entwurf des barocken Architekten Bernini zurückgeht! Bernini ist zudem der Schöpfer der gewaltigen Überdachung (Baldacchino) über dem Hochaltar.

Der Petersdom ist ebenfalls Teil des Kirchenstaates Vatikan und einer der zentralen Pilgerorte der katholischen Christenheit. Er soll über der Grabstätte des im Jahre 67 gekreuzigten Apostels Peter errichtet worden sein.

Bereits im 2 Jahrhundert befand sich an der Stelle des heutigen Petersdomes eine Basilika. Sie wurde in späteren Jahrhunderten überbaut, bis zu ihrem heutigen Erscheinungsbild mit einer riesigen Kuppel. Für die abschliessende Bauphase wurden allein über 200 Jahre benötigt.

Heute ist der gewaltige Petersdom mit 183,00m Länge und einer Kuppelhöhe von 119,00m eine der grössten christlichen Kirchen. Sie bietet ca. 60.000 Menschen Platz.

Der Petersdom ist die Kirche, in welcher der Papst die Messe zu allen wichtigen christlichen Feiertagen liest, der Ort, auf dem der Papst in das Amt eingeführt ist und sich, auf einem Balkon stehend, dem Volk präsentiert. Vom Balkon über dem Eingansportal zum Petersdom werden Heiligsprechungen vorgenommen und der Segen „Urbi et Orbi“ durch den Papst (Segen für Stadt und Land) übermittelt.

Die prachtvolle Ausstattung des riesigen Baus mit einer freitragenden, von Michelangelo erdachten Kuppel, machen den Petersdom einzigartig. Insgesamt fünf Tore führen in den Dom, wobei rechtsseitig des Hauptportals das heilige Tor (die Porta Santa) nur aus Anlass des Heiligen Jahres geöffnet wird.

Der Petersdom beherbergt in seinem Inneren zahlreiche wertvolle Skulpturen, herrliche Fensterrosen und, in der Seitenkapelle, rechtsseitig des Eingangs, Michelangelos einzigartige Pietá.

Darüber hinaus befindet sich im Petersdom eine besondere bronzene Skulptur des Apostels Peter. Wer Peters grossen Zeh berührt, dem sei ein Wunsch frei, so sagt man!

Lassen Sie sich diese Chance nicht entgehen!. Die Zehen der dunklen Peterskulptur leuchten bereits golden, berührt von den zahllosen Händen hunderttausender Menschen.

Versäumen Sie nicht, die Kuppel des Petersdomes zu besichtigen und erklimmen Sie auch die Laterne, welche über der Kuppel thront. Sie gewinnen eine einmalige, unvergessliche Sicht über die Dächer der Stadt Rom sowie die Vatikanischen Gärten.

Sollten Ihre Füsse bereits erste Erschöpfungserscheinungen signalisieren, dann nutzen Sie doch einfach den bequemen Lift seitlich des Petersdomes und fahren Sie in Augenblicken hinauf zu einer der schönsten Aussichtsterrassen der Welt. Sie befinden sich dann vis a vis der Statuen von Christus, Johannes dem Täufer und von elf Aposteln.

Ein Tipp: Planen Sie diese Fahrt zum Abend. Dann sind die meisten Touristen auf der Rückfahrt ins Quartier und Sie haben die Terrasse, vielleicht mit einem Schluck mitgebrachten Weines, für sich allein. Näher kann man Gott auf Erden nicht sein.

Die Vatikanischen Museen, die Kunstsammlung der Päpste, befinden sich in den Vatikanischen Palästen.
Sie sind Teil dieses gewaltigen Palast-Bauwerkes mit über 1.400 Räumen und umfassen weltweit einzigartige Exponate von der Antike bis zur Neuzeit.

Gelegen auf dem Territorium des Vatikanstaates bieten die Vatikanischen Museen so viele kostbare Kunstschätze, dass Sie diese vermutlich nicht an nur einem Tage ausgiebig betrachten können. Aber, mindestens zwei Sehenswürdigkeiten innerhalb der Vatikanischen Museen dürfen Sie nicht versäumen. Das sind die Zimmermalereien (Stanzen) vom berühmten Maler Raffael für den Papst. Sie befinden sich in den private Räumlichkeiten des Papstes, konkret in der Bibliothek, im Wohnraum, Speisesaal sowie Wartebereich.

Ebenso berühmt ist die Sixtinische Kapelle (Cappella Sistina) im Vatikanspalast.

Mit einem kleinen Spiegel, welchen Sie am Eingang der Kapelle finden, können Sie die herrlichen, weltweit bekannten Fresken Michelangelos am Deckengewölbe und an den Wänden bestaunen ohne sogleich in Nackenstarre zu verfallen.

Besonders berühmt ist Michelangelos Fresko der Erschaffung Adams. Es bildet jenen geheimnisvollen Moment nach der christlichen Glaubensüberlieferung ab, in welchem Gott dem ersten Menschen das Leben spendet. Fast berührt der Mensch mit seiner ausgestreckten Hand den Finger Gottes, so werden Sie bei der Ansicht dieser faszinierenden Szene denken.

Auch nach mehreren Jahrhunderten kann man sich kaum dem Zauber der strahlenden Farben, der Lebendigkeit der Darstellung und dem Schöpfergeist, den Michelangelos beim Ausmalen der Decken- und Wandbereiche der Sixtinischen Kapelle offenbarte, nicht entziehen.

Nur wenige hundert Meter vom Petersplatz entfernt befindet sich die Engelsburg.

Rom ohne Besuch dieses beeindruckenden Monuments zu verlassen, das geht eigentlich nicht.

Erreichbar wird die Engelsburg über eine von Kaiser Hadrian im Jahre 134 nach der Zeitenwende erbaute Brücke, der Engelsbrücke. Sie wurde von Papst Clemens VII. im Mittelalter mit einer Reihe schöner Skulpturen ergänzt.

Die als Castello St. Angelo bekannte Engelsburg ist ein antikes Bauwerk, welches in der Herrschaftszeit von Kaiser Hadrian entstand. Ihm sollte es als Mausoleum dienen.

Darüber hinaus hatte die Engelsburg im Laufe der Zeit weitere Funktionen. Sie war ebenso Festung des Vatikan und Strafanstalt. Interessant ist die Existenz einer direkten Verbindung zwischen Peterskirche und Engelsburg auf einem unterirdischen Wegesystem. Daher ist die Engelsburg die Schutzburg des Papstes.

Von dieser Geschichte künden auch die zahlreichen Exponate innerhalb der Engelsburg wie z.B. die Zellen der Gefangenen, Ornate des Papstes sowie Kirchenschätze.

Nicht zuletzt garantiert der Besuch der Engelsburg einen herrlichen Ausblick über Rom.


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